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Carolin Pâques ist Trainerin für Kommunikation und Mindset rund ums Thema neue Haltung im Umgang mit Kindern. Sie begleitet Eltern und Fachkräfte dabei, Kindern mit Würde, Präsenz und Verantwortung zu begegnen – und ihre Haltung nachhaltig zu verändern.
Beschämungen verletzen die Würde von Kindern – besonders in Schule und Erziehung. Erfahren Sie, wie Lehrkräfte und Eltern Autorität stärken, Konflikte lösen und Beziehung statt Strafe leben können.
Die Würde des Menschen ist unantastbar – so steht es im Grundgesetz. Doch im Alltag, besonders in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, zeigt sich: Würde ist verletzlich. Sie ist kein abstraktes Ideal, sondern ein lebendiger, empfindsamer Teil unseres Menschseins. Und sie wird oft dort verletzt, wo Erwachsene Grenzen überschreiten, statt sie zu setzen oder ihre Autorität durch Strafen sichern wollen.
Scham ist ein starkes Gefühl, das auftritt, wenn unsere Grundbedürfnisse nach Sicherheit, Integrität, Zugehörigkeit und Anerkennung verletzt werden. In Schulen und pädagogischen Einrichtungen begegnet uns das immer wieder: Kinder werden aus dem Klassenraum geschickt, in ein Time-Out gesetzt, ausgegrenzt oder bestraft – meist mit dem Ziel, Verhalten zu korrigieren. Doch was dabei übersehen wird, ist die Wirkung auf die Würde des Kindes.
Strafen schiessen am Ziel vorbei. Kein Kind wird beim Nachsitzen über sein „Fehlverhalten“ nachdenken, sondern vielmehr darüber, wie gemein und unfair die Lehrpersonen sind. Oft werden Kinder mit Strafen – oder mit dem so oft fehlgenutzten, beschönigenden Ausdruck „Konsequenzen“ – in ihrer Würde verletzt. Distanz schafft Scham, Beziehung heilt.
Wenn ein Kind sich schämt, aktiviert das innere Überlebensreaktionen – ähnlich wie bei einem Menschen, der zu ertrinken droht. Flucht, Kampf oder Erstarrung sind typische Muster. Diese Reaktionen sind kein Trotz, sondern Ausdruck eines inneren Notzustands. Lehrkräfte, die diese Mechanismen kennen, können ihr Classroom Management so anpassen, dass nicht Strafe im Mittelpunkt steht, sondern Beziehung und Verstehen.
Viele Lehrerinnen und Lehrer stellen sich dabei wichtige Fragen:
Antworten darauf bieten praxisnahen Weiterbildungen für Lehrkräfte, etwa in Gewaltfreier Kommunikation oder Trainings zur pädagogischen Autorität. Sie zeigen, wie echte Autorität nicht durch Drohungen, sondern durch Beziehung und Klarheit entsteht.
Die Schampsychologie liefert wertvolle Impulse, um Verhalten nicht vorschnell als „Widerstand“ zu deuten. Für Pädagogen, Eltern und Bezugspersonen gilt: Wer Scham versteht, kann sensibler reagieren und stärkt dadurch Beziehung statt Ausschluss. Das gilt im Klassenzimmer ebenso wie in der Familie oder in der Betreuung.
Auch Schulleitungen tragen hier Verantwortung: Durch schulinterne Lehrerfortbildungen zu Konfliktlösung und Classroom Management können sie ihr Kollegium stärken und Lehrkräfte in schwierigen Situationen unterstützen. Solche Weiterbildungsprogramme beinhalten Wissen über Würde, Scham, Verantwortung und Präsenz und können so langfristig eine Kultur schaffen, in der Kinder und Jugendliche geschützt sind – und in der auch Lehrkräfte Rückenwind erfahren.
Ein würdevoller Umgang beginnt nicht mit Methoden, sondern vor allem mit einer klaren inneren Haltung. Methoden funktionieren bei Objekten. Menschen brauchen aber ein authentisches , lebendiges Gegenüber. Eine aufrichtige Kommunikation bedeutet Verantwortung: Welche Werte, Gedanken und Einstellungen bringe ich in eine Beziehung ein? Bin ich bereit, auch dann die Verbindung zu halten, wenn es schwierig wird?
Kinder und Jugendliche brauchen Räume, in denen sie sich sicher, gesehen und zugehörig fühlen. Räume, in denen ihre Würde gewahrt bleibt – und das beginnt bei uns Erwachsenen.
Würde ist verletzlich. Sie braucht Schutz – besonders in Schule und Familie.
Nur wenn wir Scham verstehen, können wir Kinder wirklich begleiten – jeden Tag, in jeder Begegnung.