/* Definiert die Klasse, die nur auf den Showit-Canvas angewendet wird, der den Content enthält */ .blog-headers h2 { font-size: 32px; /* Setze hier Deine gewünschte Desktop-Größe */ line-height: 1.2; }
Carolin Pâques ist Trainerin für Kommunikation und Mindset rund ums Thema neue Haltung im Umgang mit Kindern. Sie begleitet Eltern und Fachkräfte dabei, Kindern mit Würde, Präsenz und Verantwortung zu begegnen – und ihre Haltung nachhaltig zu verändern.
Manchmal braucht ein Kind nicht viele Worte – sondern einfach jemanden, der bleibt. Wenn Erwachsene in schwierigen Momenten wirklich präsent sind, entsteht ein Raum, in dem sich Kinder und Jugendliche gesehen, gehalten und verstanden fühlen. Dieser Artikel lädt dazu ein, die Kraft der Präsenz neu zu entdecken: als leise, aber tief wirkende Beziehungskraft, die Orientierung schenkt, Vertrauen stärkt und Entwicklung möglich macht. Inspiriert von der Neuen Autorität und der Haltung der Gewaltfreien Kommunikation.
In einer Welt, die oft laut, schnell und voller Ablenkungen ist, wirkt echte Präsenz wie ein Anker. Besonders in der Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern oder Jugendlichen entfaltet sie eine stille, aber tiefgreifende Kraft: Sie schafft Sicherheit, Orientierung und Verbindung – gerade dann, wenn es schwierig wird.
Präsent zu sein heißt mehr als nur körperlich anwesend zu sein. Es bedeutet, mit Aufmerksamkeit, innerer Klarheit und emotionaler Verfügbarkeit in Beziehung zu treten. Kinder und Jugendliche spüren intuitiv, ob ein Erwachsener wirklich „da“ ist – ob er sich zeigt, zuhört, reagiert und bleibt, auch wenn Konflikte oder Herausforderungen auftauchen. Diese Form der Präsenz ist kein Kontrollinstrument, sondern Ausdruck von Haltung. Sie vermittelt: Du bist mir wichtig. Ich bleibe in Beziehung, auch wenn es gerade nicht leicht ist.
Der israelische Psychologe Haim Omer beschreibt mit seinem Konzept der Neuen Autorität einen Paradigmenwechsel in der Erziehung: Weg von Macht und Kontrolle, hin zu Beziehung, Standhaftigkeit und gewaltfreiem Widerstand. Präsenz ist dabei ein zentrales Element. Sie zeigt sich in der Fähigkeit von Erwachsenen, sichtbar und verlässlich zu bleiben – nicht durch Drohungen, sondern durch ruhige Beharrlichkeit und klare Signale.
Wenn Bezugspersonen präsent bleiben, auch in schwierigen Momenten, erleben Kinder etwas Entscheidendes: Ich bin nicht allein. Mein Gegenüber bleibt in Kontakt, auch wenn ich mich gerade verliere.
Diese Form der Autorität wirkt nicht durch Angst, sondern durch Beziehung. Sie stärkt das Vertrauen und die Selbstregulation der Kinder – und sie ermöglicht es Erwachsenen, ihre Rolle mit Würde und Klarheit zu leben.
Auch die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg unterstützt diese Form der Präsenz. Sie lädt dazu ein, Bewertungen und Schuldzuweisungen hinter sich zu lassen und stattdessen mit Empathie, Klarheit und echtem Interesse zu kommunizieren.
Präsenz bedeutet hier: Ich höre zu, ohne zu urteilen. Ich spreche aus, was mir wichtig ist – und ich bin bereit, mein Gegenüber wirklich zu sehen. Diese Haltung schafft Räume, in denen Kinder sich zeigen dürfen, ohne Angst vor Ablehnung. Und sie lernen, dass Konflikte nicht das Ende der Beziehung bedeuten, sondern ein Teil davon sind.
Kinder und Jugendliche brauchen keine perfekten Erwachsenen. Sie brauchen Menschen, die bleiben. Die sich zeigen. Die auch in stürmischen Zeiten Halt geben, ohne sich selbst zu verlieren.
Präsenz bedeutet nicht, immer die richtigen Worte zu finden. Es bedeutet, da zu sein – mit allem, was ist. Und genau das macht den Unterschied.
Fazit: Präsenz ist keine Technik, sondern eine Haltung. Sie wirkt leise, aber tief. Und sie ist ein Geschenk – für Kinder, für Jugendliche, und für die Erwachsenen selbst.